Die Pause für den kraftvollen Auftritt
Manche fürchten sie, manche ignorieren sie und manche nutzen sie – die Pause. Natürlich könnten jetzt hier Worte stehen wie Angst, Chance oder Spiritualität. So ist alles immer das was wir daraus machen. Darüber hinaus gibt es rein objektiv betrachtet lebensnotwendige und lebenserleichternde Werte und Praktiken.
Warum ist die Pause so wichtig? Sie ist würzig und konzentriert, sie ist manchmal voller Überraschungen und vorbereitender Spannung… sie ist voll und leer zur gleichen Zeit. Sie ist ein „In Bereitschaft gehen“, ein Sammeln, ein Innehalten für den Kontakt…mit sich selbst und dem Gegenüber, sie ist ein „In Bereitschaft gehen“ für den genialen Moment. Sie ist ein Leermachen und ein „sich Öffnen“ für den Einfall. Sie ist ein kleiner „Privat Moment“ in dem nicht mehr passiert als das was wirklich und wahrhaftig ist. Und das ist viel.
Sie macht uns erfüllt und nackt zur gleichen Zeit. Aber viele Menschen haben für sie keine Zeit. So überrennen sie den Moment des Auftankens, des mit sich in Verbindung Tretens, des Hier und Jetzt.
In unserer schnelllebigen Zeit brauchen wir sie um so mehr. Aber es geht nicht nur darum Burn-out und Überforderung zu entrinnen. Es geht vielmehr darum aus dem kostbaren Elexier Leben mehr herauszuschöpfen an Zeit, Bewußheit und vorallem Achtsamkeit. Durch Achtsamkeit und Wahrnehmung unseres Selbst und dem Gegenüber lässt sich ein intensiveres und tieferes Verbundensein herstellen. Und damit eine Erkenntnis bzw. Erfahrung was der Moment wirklich braucht bzw. bedeutet. Was wir wirklich fühlen oder Denken. Was wir hören, aufnehmen und wahrnehmen.
Im Leben wie im Vortrag ist es oft so, dass vieleMenschen sich genau hiervor fürchten. Sie haben Angst davor etwas zu spüren, was Sie nicht durch Aktion zudecken können, etwas zu spüren, was sie vielleicht nicht sofort kontrollieren könnten. Es fehlt der Mut zur Pause.
So höre ich ganz häufig von meinen Seminarteilnehmern, wenn ich eine Pause mache, dann habe ich Angst den roten Faden zu verlieren oder Angst davor die Zuschauer denken, ich weiß nicht weiter.
Und genau hierin liegt der Denkfehler: Über die Pause gelingt es Gedankenbogen für Gedankenbogen besser und präziser zu strukturieren und sich auch mal Zeit für einen Einfall zu gönnen.
Die Pause macht Ihren Vortrag lebendig und ausdrucksstark. Die Pause gibt Ihnen kleine Konzentrationsinseln um fokussiert weiter zu sprechen oder weiter zu agieren. Die Pause ermöglicht uns, dass wir nicht nur reagieren, sondern wirklich antworten bzw. agieren.
Zum einen gibt es viele Möglichkeiten der „Pausenhäppchen“ durch den Tag hinweg. Die Pause als Selbstpflege für Körper, Geist und Seele. Wir können hier durch Meditation, Yoga oder Entspannungsübungen wunderbar in Verbindung mit uns selbst treten. Bitte verwechseln Sie nicht die Pause mit Ablenkungsmanöver (Pausen vorm Fernseher oder Laptop sind keine Pausen die Ihre Quellen füllen).
Und es gibt die kleinen Pausen im Vortrag. Die Denk- und Atempausen. Die Atempause sowie die Atemreflexpause ermöglicht uns mit guter Zwerchfellstütze, die wichtig für einen festen und klaren Ton ist, sowie mit klarem fokussierten Gedanken, unsere Inhalte an das Gegenüber zielgerichtet zu senden. Die Pause in der vermeintlich nichts geschieht …und wo doch so vieles an intrinsischen Kräften hier in Fluß kommt.
Denken Sie daran in und durch die Pause machen Sie sich sichtbar. Reden Sie sich nicht die Leute vom Leib sondern verführen sie über gut gesetzte und gefüllte Pausen Ihr Gegenüber.
In der Pause füllen Sie Ihr Insrument mit Kraft und Licht. In dem Moment wo Sie sich in Ihren Pausen genießen können, genießt auch Ihr Gegenüber Ihre Präsenz und Ihre stillen wie kraftvollen „privaten Momente“. Ihr Selbstvertrauen und Ihr Selbstgenuss wachsen proportional.