Wie Du Deine Online-Präsenz verbesserst

 

Ob Webseminar, Zoom Call oder Werbevideo, online- und Webcam Auftritte sind eine besondere Herausforderung.

Es gilt unsere Botschaft und unseren gesamten Stimm- und Körper Ausdruck in den kleinen Rahmen zu bringen. Und das bestmöglich und professionell.

Wie Du Deine Online-Präsenz verbesserst verrate ich Dir gleich. Bevor wir zu den 10 Geboten des virtuellen Auftritts kommen, möchte ich die drei Hauptpunkte aufgreifen, die ich von meinen Klienten höre und die vielleicht auch Dich beschäftigen:

 

 
 
 

Die Technik 

Hast auch Du Berührungsängste mit der Technik? Hier bin ich selbst das beste Beispiel. Mir waren die elektronisch-technischen Wege lange Zeit ein Gräuel, weil ich Angst hatte „ich kriege das nicht in den Griff, verstehe die Logik der Technik nicht oder mache Fehler, die alles zunichte machen.“

Was soll ich erzählen

Ein weiterer Punkt der Skepsis ist: was soll ich wie sagen bzw. erzählen. Ist mein Content wirklich interessant und relevant für andere? Gibt es das nicht schon und warum soll ich das jetzt auch noch in tausendfacher Variante bringen?

Sichtbarkeit

Dritter und nicht minder starker Schmerz-Punkt ist, sich sichtbar zu machen im Netz bzw. Video.

Öffentliches Sprechen

Das öffentliche Sprechen stellt für viele Menschen eine große Herausforderung dar.

Nicht um sonst sagte George Jessel: „the human brain starts working the moment you are born and never stops until you stand up to speak in public“. Und Tucholsky sagte zum Thema Auftritt: „Auf der Bühne ist der Mensch nackter als im Schwimmbad“…hier lässt sich Bühne auch auf die virtuelle Bühne ausweiten.

Grundsätzlich gilt erstmal der Tipp, mach Dir nicht einen zu großen Kopf sondern tue es einfach…Du wirst besser beim Tun und Üben…mach Fehler und lerne daraus…bei der 10 Videoaufnahme oder Webauftritt wird es sich nicht mehr fremd anfühlen. Alles ist eine Frage der Übung und der Erfahrung und mit professionellen Tipps gelingt Dir dann der Feinschliff und es stellen sich vor allem Selbstsicherheit, Selbstvertrauen und Wohlfühlen ein.

Hier nun meine konkreten Vorschläge für Dich:

10 Gebote für Deinen professionellen Auftritt vor der Kamera:


1. Optimale Einrichtung und Nutzung der Technik

Hier gibt es sieben wichtige Einstellungen auf die Du achten solltest:

1. Bist Du ideal im Bild? Dein Bild-Ausschnitt sollte eine Halb-Nahe sein. In vielen Webseminaren sehe ich Präsentatoren und Teilnehmer im Close-up oder in der in der Einstellung Shoulder Close-up. Leider ist in dieser Einstellung nur die Mimik, aber nicht die Gestik zu sehen.

D.h. wähle eine passende Distanz zur Kamera und falls Du vorm Bildschirm präsentierst, stelle Deinen Screen senkrecht. Über Deinem Kopf braucht nicht mehr als eine handbreite Raum sichtbar zu sein, also bitte keine unnötigen Wände und Decken Ansichten. Dein Gegenüber will Dich sehen und zwar so viel wie möglich von Dir. Falls Du vor einer Videokamera stehst empfehle ich den Bildausschnitt zwischen Halb-Nahe und maximal Halb Totale (ganzer Torso, mit geringem Beinansatz).

2. Sitze oder stelle Dich so auf, dass Du a) zugewandt, also confront und b) auch in Blickrichtung zum Zuschauer bist. 

3. Licht: Achte darauf, dass Du gut ausgeleuchtet bist, das Licht sollte von vorn und nicht von hinten kommen. Jeder Raum hat sein spezielles Licht. Nutze wenn nötig zusätzliche Lichtquellen.

4. Ton: Frage bei einem Zoom oder Team Call gleich zu Beginn nach der Tonqualität. Die meisten integrierten Mikrofone neuerer Computer sind ausreichend. Für die Videoaufnahme besorge Dir gerne ein Ansteckmikrofon (mit Kabel oder Sender). Ein guter Ton ist wichtig!!

5. Linse: Damit sich Dein Gegenüber angesprochen fühlt ist es wichtig, dass Du in die Linse blickst wenn Du sprichst, mehr dazu in II.

6. Hintergrund: Du kannst einen künstlichen Hindergrund, einen green screen nutzen, dieser lässt sich in der Zeichenleiste Deines Computers wählen, ich rate davon eher ab, da in der Bewegung oft Haare und Teile des Kopfes verschluckt werden. Ich preferiere  authentische Hintergründe.

7. Setting: Dein Setting sollte sowohl für das Webseminar als auch für den Video Shoot vor einer einfarbigen Wand mit wenig Details/Gegenständen sein. Wähle einem Raum mit guter Raumakustik (nicht unbedingt das Zimmer nahe der Autobahn oder dem Kirchturm) und gutem Licht.

2. Die Bedeutung des Kameraauges

Dieser Punkt ist sooo wichtig, dass ich hier noch mal gesondert darauf eingehen möchte.

In Zoom oder Teams Call blicken wir gerne ins Gesicht des Gegenübers, also in die Mitte des Bildschirms, um das Gegenüber zu sehen, leider landet dann Dein Blick auf dem Decoltee des Gegenübers und nicht auf Augenhöhe. Um Augenkontakt herzustellen musst Du in die Kameralinse schauen, in den kleinen weißen oder grünen Punkt am oberen Rand des Bildschirms. Oder in die Webcam, falls Du diese am Computer installiert hast. ( ich hörte Huawei hat die Kamera in der Tastaturfläche eingebaut, was die Sache noch mehr erschwert). 

Immer dann, wenn Du im Dialog sein möchtest, bitte direkt in die Kamera schauen, damit sich Dein Gegenüber angesprochen fühlt. Dies ist sehr gewöhnungsbedürftig…aber auch eine Frage der Übung. In Schauspiel nennen wir das liebevoll Flirt mit der Kamera.


3. innere und äußere Haltung

Dein Mindset wird sichtbar auch bzw. gerade vor der Kamera. Deine innere Haltung, ob freudig, interessiert, aufgeschlossen und überzeugt zeigt sich ebenso in Deiner Körperhaltung, Körpersprache und Stimme wie Unsicherheit, Stress, Langeweile, Desinteresse etc.

Sorge Du selbst für eine zugewandte und positive Grundstimmung bevor Du Menschen begegnest, das gilt für den virtuellen Raum wie für echte Begegnungen. Trete auf und Führe in positiver Grundhaltung, so wird es für Dich und Dein Gegenüber eine Win-Win Situation. Für die positiver Grundstimmung gebe ich Dir zwei kleine Übungen am Ende des Blogs mit.


4. Einsatz von Körpersprache. Mimik und Gestik vor der Kamera

Bleiben wir bei den nonverbalen Ausdrucksmitteln. Setze Deine Körpersprache reduziert aber lebendig ein. Heißt weder hektisches Rumwedeln mit den Händen (das kommt vor der Kamera nicht gut)  noch Erstarren im Freeze. Werde nicht zur Statue oder Salzsäule. Das ist uninteressant und einschläfernd für Dich und Dein Gegenüber. Sei lebendig, munter und halte Deine Arme und Hände auf Körperhöhe. Wenn Du mit den Händen oder dem Kopf zu nahe an die Kamera herankommst, werden sie überproportional auf der anderen Seite wahr genommen. 

Schenke Deinem Gegenüber ein Lächeln, es aktiviert Dich selbst und Du lädst damit on top Deinen GesprächspartnerIn aktiv ein.

5. Deine Stimme

ist auch im virtuellen Raum das Medium mit dem Du Deinen Content übermittelst. Spreche deutlich und in adequatem Tempo. Wenn Du Webseminare oder Videos aufnimmst, empfehle ich Dir Dich mit kleinen Sprechübungen einzusprechen, hierzu findest Du Kurzinfos in Meinem Buch PowerAct-Ihr starker Auftritt oder in meinem Freebie Stimme. Links dazu am Artikel Ende.

Manchmal hakt die Technik und die Tonübermittlung ist nicht ideal, um so eher ist es wichtig, dass Du dann auf Deine Verständlichkeit achtest. Achte auf die Satzlänge und überfordere nicht Dein Gegenüber mit Bandwurmsätzen. Wenn mehrere Teilnehmer im Call sind, empfiehlt es sich die Mikros auszuschalten und zu Beginn des Meetings oder Webseminars eine klare Moderationsansage zu machen. Es empfiehlt sich nacheinander zu sprechen und mit einem Signal (Hand heben oder Karte ins Bild halten auf sich aufmerksam zu machen). Denn wenn mehrere Personen gleichzeitig sprechen ist, auf Grund der technischen Überlappung, niemand mehr zu verstehen ( im Real-Talk gibt es eher Chancen noch was aufzuschnappen). 

Also achte auf klare Spielregeln sowie auf klare, saubere Artikulation, Sprechtempo, und eine gute Diktion bzgl. Satzlänge . Nutze auch die Betonungen als Modalität.


6. Präsenz

Im Moment, wach und aufmerksam zu sein ist in jedem Dialog, jeder Präsentation und jedem Speaking absolut wichtig. Auch um auf dem Punkt und konzentriert zu sein und Deine Energie zu bündeln, denn nichts anderes ist Ausstrahlung. Da die Kamera Deine Energie sensibler auffängt, als manches humane Auge, ist ein Auftritt vor der Kamera in Bezug auf Ausstrahlung etwas leichter als im Real Auftritt. Durch die Einstellung, Bildausschnitt (z.B. Nahe) bzw. Auflösung kann bei der Aufnahme technisch nachgeholfen werden. Aber Präsenz brauchst Du hie wie da. Steige mit gut balancierter Energie in Deine Präsentation oder Meeting ein, öffne Dich und gib Dich hin, führe Deine Energie und Deinen dramaturgischen Bogen, vor allem wenn Du der PräsentatorIn bist.


7. Lampenfieber, Aufregung, Verspannung

Wie gerade erwähnt sieht das Kameraauge alles, heißt auch Deine Anspannung und Unsicherheit wird entlarvt. Gerade vor der Kamera brauchst Du eine gute Entspannung. Mit Entspannungstechniken und dem tiefen Atem lässt sich hier einiges in den Griff kriegen. Auch Dein Mindset spielt hier die ausschlaggebende Rolle. Baue Dir Vertrauen in Deine Kompetenz auf über Übung und gute Vorbereitung. Die größte Angst und Unsicherheit ist: nicht weiterzuwissen, stecken zu bleiben oder gar ein Blackout. Wenn Du ein Video aufnimmst oder ein Webseminar machst, spiele es mehrmals durch. Dein Körper und Deine Stimme müssen „eingestimmt und „eingestellt“ sein. Du brauchst einen verlässlichen Erzähl und Spannungsbogen und, mein Tip, die Oktopus Strategie, damit Du variabel Deinen Content erzählen kannst, ohne Angst den „roten Faden“ zu verlieren. 

Oktopus heißt, Du hast acht Hauptthemen (Októ = acht, griechisch), die miteinander verbunden sind. Wenn Du sie im Schlaf kennst, kannst Du flexibel springen ohne zu erschrecken bzw. irritiert zu sein, wenn ein Punkt Dir nicht gleich einfällt. Mehr zur Oktopus Strategie im nächsten Blog.

 

8. Wertschätzende Kommunikation


Wenn der private Raum zum öffentlichen Raum wird, gelten die gleichen Gesetze wie in Real. Du bist bei Zoom oder Teams Calls zwar in Deinem privaten Raum aber die Kamera macht diesen Raum öffentlich. Halte auch hier die Spielregeln der wertschätzenden Kommunikation ein. 

Für Dialog und Teamgespräch gilt: Ausreden lassen, zuhören, der Sprecher schaltet sich mit Live-Bild ein auch gerne die Zuhörer, das ist für den Sprecher verbindlicher. Präsentiere Dich authentisch und aufmerksam. Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Empathie sind zusammen mit Deiner natürlichen guten Grundstimmung die beste Voraussetzung. Stelle Fragen, beziehe das Gegenüber mit ein, sprich Dein Gegenüber freundlich und aufgeschlossen an. Und hole gerne Feedback ein. Nutze auch virtuell das Magische Ja. Es macht wirklich einen Unterschied in Deiner Haltung. Sag ja zu den Vorschlägen oder Bitten Deines Gegenübers und schau was Du geben und einbringen kannst. Meist ist es mehr als Du zu Beginn denkst.


9. Emotionen

Sind erlaubt und gewünscht. Sie machen Dich nahbar, sympathisch und echt. Sei nahbar…auch fehlbar. Sei ein Mensch und kein Sprechroboter oder eine Kunstfigur.


10. Authentizität

Sei Du selbst in der Rolle des Kommunikators, der Präsentantin, des Botschafters, je nachdem ob Du Dein Business in einem Werbevideo vorstellst (Du bist als Unternehmer Dein Business) oder Deinen Content im Dialog weiter gibst, Dein Content fließt durch Dich durch und macht Deine Persönlichkeit sichtbar.  Du bist in allen Formaten diejenige, die für die Sache spricht: lebendig, überzeugt, voller Kraft und Intensität. Du bist in der Rolle des Leaders und der Repräsentantin mit Herz, Seele, Sinn und Verstand unterwegs.


Nun wie versprochen eine kurze Übung zur positiven Grundeinstellung:

Lehne Dich zurück und imaginiere eine freudige bevorstehende Situation, eine konkrete Begebenheit auf die Du Dich richtig freust. Wenn Du es sinnlich und konkret erschaffen hast, dann lenke Deine Aufmerksamkeit auf Deine Mundhöle. Wie groß fühlt sich jetzt Deine Mundhöle an?

Nun imaginiere eine anstrengende, weniger erfreuliche bis nervende Situation, wähle ein konkretes Ereignis, wenn es präsent ist beobachte jetzt den Raum in Deiner Mundhöle. 

Geh nochmal zurück in das schöne Ereignis, das schöne Gefühl. Fühle die Weite der Mundhöle und nimm dieses Gefühl in den ganzen Körper.In dieser Offenheit und Freude begegne jetzt Deinem Gegenüber, ob Zoom-PartnerIn oder imaginärem Publikum via Videokamera.


Ich freue mich, wenn Du mit meinen Tipps weiterkommst und sie Dir helfen. Wenn Du Fragen oder Ergänzungen für mich hast, freue ich mich wenn Du mich kontaktierst.

Alles Gute, lebe Deine Schöpferkraft - PowerAct


 
 
 
 
 
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